In seiner 25jährigen erfolgreichen Musikerkarriere hat sich der „Grammy“-nominierte David Becker zu einem herausragenden Instrumentalisten der internationalen Jazzgitarrenszene entwickelt. Mit „Batavia“ lädt der Amerikaner mit den Wahlheimaten Wuppertal und L.A. zu einem Album mit sehr persönlichem Hintergrund: Er dokumentiert die Geschichte seiner familiären Wurzeln, führt von Deutschland und Holland nach Indonesien und erzählt ihre Geschichte von der Gefangenschaft in einem japanischen Konzentrationslager während des Zweiten Weltkriegs. Eingespielt mit seinem Bruder und DBT-Gründungsmitglied Bruce am Schlagzeug, dem Bassisten Bolle Dieckmann und weiteren Gästen, z.B. Russell Ferrante (Yellowjackets) am Klavier, entstanden Instrumentalstücke im Duktus des modernen Trio-Jazz über Soloakustikgitarrenstücke bis hin zu zeitlos schönen Klangmalereien. „Batavia“ ist eine erlebnisreiche, fantasievolle und hoch emotionale Klangreise, die den Zuhörer mitnimmt, in die weite Welt eines außergewöhnlichen Menschen und Musikers.

David Becker hat als Support von Miles Davis, Chick Corea und den Yellowjackets gespielt. Als Schüler der Gitarrenlegende Joe Diorio gehört der in Ohio geborene Gitarrist seit zwei Jahrzehnten selbst zu den Besten des Genres und ist auf allen großen Festivals ein gern gesehener Gast. Inspiriert durch seine Reisen durch das Land der Gauchos präsentiert David Becker mit „Leaving Argentina“ eine perfekte Symbiose von lateinamerikanischer Musikkultur und amerikanisch geprägtem Gitarrenjazz. Eingespielt mit Bassist Bolle Diekmann, Schlagzeuger Bruce Becker und Daria Polonara als Gast am Bandoneon, zeigt diese Formation höchste Spielkultur und bildet so die ideale Basis für Beckers elegantes Gitarrenspiel. Mit warmem, gereiftem Ton, feinen Phrasierungen, großer melodiöser Vielfalt und ausgeprägter Rhythmik bietet David Becker zwölf Kompositionen für Liebhaber feinsinniger Gitarrenästhetik. „Leaving Argentina“ zeigt, warum Edelfeder Roger Willemsen ihn „einen der besten Jazzgitarristen aller Zeiten" nennt.

Seit der Gründung seiner eigenen Band im Jahre 1984 hat der als einer der weltbesten Jazzgitarristen der Gegenwart gepriesene David Becker Zeichen gesetzt. Im Laufe der Jahre spielte die David Becker Tribune als Vorgruppe für solch gefeierte Jazzacts wie Miles Davis, Chick Corea, Steps Ahead, Yellowjackets und Spyro Gyra. Auf seinem nun vorliegenden, siebten Album bringt der 1961 in Ohio geborene Becker seinen unnachahmlichen warmen Klang, seine flüssige Spieltechnik und reiche, harmonische Palette bei einer Auswahl von Jazzstandards und fesselnden Eigenkompositionen zum Tragen. Mit Bruder Bruce Becker am Schlagzeug und Tom Lilly am E-Bass zeigt die David Becker Tribune eine bemerkenswert gute Chemie im Studio. Selbstbewußt swingend und mit großartiger Verbeugung vor der Jazztradition überschreiten sie alle Grenzen des Gitarrentrioformats.

David Becker ist einer der jungen eloquenten Jazzgitarristen, die sich in Tradition und Moderne gleichermaßen zu Hause fühlen. 2004 er sich einen Traum erfüllt: eine Duo-CD mit seinem großen Vorbild und Mentor Joe Diorio, einem der großen Meister der Jazzgitarre, bekannt für seine intervallischen Linien. Dieses Gipfeltreffen ist eine intime Konversation zweier Musiker, die sich gegenseitig inspirieren und mit vollendeter Interaktion eine musikalische Sternstunde zelebrieren, voller Respekt vor der Jazzgeschichte und doch mit weitergehenden Visionen. Das schlägt sich im Repertoire nieder, aber auch in der Instrumentierung, bei der David Becker mit Tabla-Guitar, neunsaitiger Akustikgitarre und Synthesizer Akzente setzt.

Die moderne Jazzgitarre in ihren vielfältigen Ausprägungen wäre undenkbar, hätten nicht Pioniere wie Herb Ellis in den vierziger Jahren begonnen, durch ihre kompromißlose Hingabe und ihr einzigartiges Talent dieses Instrument vom bloßen rhythmischen Frondienst zu befreien und in den solistischen Vordergrund zu rücken. Spielte Ellis nach seinem Musikstudium zunächst noch in den Big Bands von Glen Gray und Jimmy Dorsey, übernahm er 1953 die Rolle des Gitarristen bei keinem geringeren als Oscar Peterson. Zusammen mit dessen Bassisten Ray Brown gilt er noch heute als nahezu unschlagbares Gespann für kompromißlos nach vorne treibenden Swing. Signalwirkung für Heerscharen von Jazzenthusiasten wie Gitarristen hat 1957 das erste unter Ellis' eigenem Namen veröffentliche Album "Nothing But The Blues", mehr als ein Dutzend weitere Soloproduktionen folgen, ungezählt ist das Vinyl, auf dem Ellis als Sideman - im Grunde genommen ein für Ellis stets unzutreffender Ausdruck! - gebucht wurde: Charlie Byrd, Ella Fitzgerald, Freddie Green, Joe Pass, die Liste illustrer Musiker ließe sich mühelos fortsetzen. Daß die etwas respektlose Volksweisheit "Alte Besen kehren gut" im Falle von Herb Ellis natürlich heißen müßte: "Alte Besen kehren sehr viel besser!", wird nach dem Genuß von "Burning", Ellis' aktueller Live-Produktion auf AMR mehr als deutlich. Gemeinsam mit seinem Trio und dem Harp-Spieler Hendrik Meurkens zeigt sich Ellis in Topform und zündet ein unglaubliches Swing-Feuerwerk. Man nehme eben einen ohnehin schon formidablen Brandy und lasse ihn viele Jahre reifen ...

Vom Blues Reverend Gary Davis’ beeinflusst, glänzte der New Yorker Ausnahmegitarrist bereits an der Seite von Weltmusik-Star Bob Brozman, Meistergitarrist Attila Zoller und Folk-Ikone Paul Simon. Sängerin Susanne Vogt wiederum weiß mit außergewöhnlicher Stimme und Ausstrahlung zu überzeugen, ob in der Big Band oder im Jazz-Ensemble, beim Chanson oder Kunstlied. Mit „Out Of The Blue“ lädt das Duo ein zu einer musikalischen Konversation, die Jazz, Latin, Blues und Weltmusik zu einem außergewöhnlich kunstvollen Statement verschmilzt, vom einfühlsamen Sam Cooke-Cover „I’ll Come Running Back“ über den rauen Robert-Johnson-Blues „Come On In My Kitchen“ bis zur verträumt-balladesken Eigenkomposition „A Night In Tbilisi“. Kultiviert, elegant und klanggewaltig gelingt dem deutsch-amerikanischen Duo mit „Out Of The Blue“ eine intime und emotionale Produktion voll harmonischer Finesse, die auf angenehme Art lange nachhallt.

Als „Gitarrenwunderkind der Achtzigerjahre“ bestaunt, bejubelt und bewundert, hat sich der Frankfurter Gitarrist mit zahlreichen Alben, weltweiten Konzerten und Kollaborationen mit Attila Zoller, John Scofield und Larry Coryell als Meister der Jazzgitarre etabliert. Aus frühen Einflüssen von Pat Martino, Wes Montgomery und John Coltrane hat Sagmeister längst eine ganz eigene, schwungvolle Handschrift geformt, wie „Bouncing Around“ eindrucksvoll beweist. Kontrabassist Martin Gjakonovski und Schlagzeuger Michael Küttner bilden dabei mit groovender Rhythmusarbeit die ideale Basis für Sagmeisters elegantem Spiel auf seiner Archtop-Jazzgitarre. Mit stofflich-warmem, gereiftem Ton und einer schier unerschöpflichen Vielfalt an Phrasierungen entstanden zwölf Kompositionen mit ausgeprägter Dynamik, fein verwobenen Akkordfolgen und Sagmeisters typisch leichthändigen Soloeinwürfen - „Bouncing Around“ eben, fast spielerisch und doch auf höchst kunstvoller Ebene. Michael Sagmeister ist ein Referenzwerk des deutschen Gitarren-Jazz gelungen – nicht nur für Liebhaber und Kenner feinsinniger Gitarrenästhetik.

„Soul Ticket“ zeigt nicht nur die lyrische Seite des deutschen Star-Jazzgitarristen Michael Sagmeister, sondern geht zurück zu seinen Wurzeln in Blues, Rock und Soul. Zusammen mit der deutsch-mexikanischen Sängerin Britta Medeiros und seiner Band hat Sagmeister ein Album zwischen Soul, Pop und Fusion eingespielt, das ihm ganz neue Fans zuführen wird. Sein virtuoses Gitarrenspiel steht im Dienst der Songs, ohne auf großartige solistische Momente zu verzichten. Mit sechs Eigenkompositionen beweist Sagmeister seine Klasse als Song-Schreiber zwischen Soul, Funk, Jazz und moderner Fusion. Den zweiten Teil des Albums bilden gelungene Cover-Versionen u.a. von Al Jarreau, Jose Feliciano oder Wes Montgomery. „Soul Ticket“ ist eine Produktion voller Seele und spricht Liebhaber von hochkarätiger Instrumentalmusik ebenso an wie Kenner des klassischen Soul-Pop-Repertoires.

Michael Sagmeister ist Jazzgitarren-Fans wohlbekannt. Als „Conversation“ ist für Freunde der modernen Jazzgitarristik eine wahre Offenbarung. Das Zusammenspiel der beiden Gitarristen Pat Martino und Michael Sagmeister ist von tiefem gegenseitigen Verständnis geprägt – kein Wunder, hat sich doch Michael Sagmeister lange mit der Musik Martinos befasst. Inzwischen verbindet die beiden Weltklasse-Musiker eine persönliche Freundschaft und sie kommunizieren auf absolut gleichberechtigter Basis. Mit von der Partie ist die langjährige Rhythmusgruppe von Michael Sagmeister: an den Drums Michael Küttner, am Bass Thomas Heidepriem. Auf der Grundlage der druckvollen und fließenden Grooves dieser beiden entfalten sich die wohlgesetzten Linien und Improvisationen vom Martino und Sagmeister. Auf „Conversation“ ist die Tradition der modernen Jazzgitarre in beispielhafter Form nachvollziehbar; gleichzeitig wird deutlich, wie ein Gitarrenduo heute klingen kann.

Den Gitarristen Michael Sagmeister vorstellen zu wollen - das kommt in etwa dem vielzitierten Versuch gleich, Eulen ins ferne Athen zu bugsieren. Schließlich hat Sagmeister zu Beginn der achtziger Jahre wie wohl kaum ein Zweiter zur Renaissance der Jazzgitarre - und vielleicht des Jazz überhaupt - in Deutschland beigetragen. Auf seiner Produktion “Here and now” zeigt sich der Frankfurter von seiner besten akustischen “Saite” - melodisch, lyrisch, stimmungsreich und technisch wie stets über jeden Zweifel erhaben. Ihren ganz besonderen Reiz bezieht diese Produktion aus der außerordentlich glücklichen Paarung mit Dave Samuels, den man wohl mit Fug und Recht zu den bedeutendsten zeitgenössischen Mallet-Spielern zählen muß. Sagmeister und Samuels finden auf “Here and now” zu einer derartig eindringlichen musikalischen Eloquenz, daß man bereits nach dem ersten Hören versucht ist, vorsichtig nach einer baldigen Fortsetzung dieses Projekts zu fragen.