Claus Boesser-Ferrari ist ein Ausnahmegitarrist. Seine CD „Ten“ zeigt ihn einmal mehr als musikalischen Querdenker, der seinen Weg jenseits breitgetretener gitarristischer Pfade geht.

Er versteht es, Pop- und Jazz-Meilensteinen von Jimi Hendrix bis J. J. Cale seine eindringliche, expressionistisch malende Handschrift aufzudrücken und sie in aufregend neuen Gewändern zu präsentieren. Teilweise spielt er die Themen gar nicht mehr aus, sondern deutet nur noch an - so dass für den Zuhörer noch genügend Arbeit bleibt, das Puzzle zusammenzusetzen. Seine eigenen Kompositionen bewegen sich in einem flirrenden Spektrum zwischen balladesken Walzern bis hin zu mitreißend virtuosen Latin-Grooves. Die beeindruckenden Percussion-Einlagen sind nie Selbstzweck, sondern raffiniert in die Komposition eingebettet. Boesser-Ferrari benutzt neben Bariton- und Resonator-Gitarren vor allem seine 12-String. Wieder einmal zeigt er, dass er zu der Handvoll Gitarristen gehört, die dieses Instrument innovativ einsetzen.

"Ten, das aktuelle Album des Mannheimer Akustikgitarristen Claus Boesser-Ferrari belegt in eindrucksvoller Weise einmal mehr seine herausragenden Fähigkeiten als Instrumentalist und Interpret. Der Audio-Schöngeist transportiert mit filigran-expressionistischem Stil eigenes Material und interpretiert Fremdkompositionen ... so frei, daß man sie kaum wiedererkennt. Stets hat sein Spiel eine starke künstlerische Komponente und eine beachtliche Suggestivkraft. Respekt." (ds, Gitarre & Bass, Oktober 1999)

Auf seinem Album BLUE FOOTPRINT bietet Claus Boesser-Ferrari eine Übersicht über sein gitarristisches und kompositorisches Schaffen.

Blue Footprint - das ist übrigens der Fußabdruck seiner vor kurzem geborenen Tochter (Kind in Farbe getaucht und auf Papier verewigt). Wie soll man nun den Stil beschreiben, den Claus Boesser-Ferrari vertritt ? Der renommierte Gitarrenkritiker Alexander Schmitz sagt sehr allgemein aber umso zutreffender im Fachblatt-Musikmagazin (12/94) über Clauss Boesser-Ferrari: “... Hier beherrscht nun eine musikalische Persönlichkeit das Geschehen, die keine Wünsche mehr offen läßt - eine der schönsten Hommagen an alles das, was Gitarre ausmacht. “ Was ist dem noch hinzuzufügen ....

Zu der kleinen Schar von Gitarristen, die mit Erfolg auf der 12-saitigen Gitarre eine eigene musikalische Handschrift kreiert haben, hat sich ein neuer Name gesellt: Claus Boesser-Ferrari hat den Löwenanteil seiner neuen CD auf einer 12-saitigen, bzw. 10-saitigen Gitarre eingespielt!

Dabei ist es ihm gelungen, sich dem Instrument auf eine völlig eigenständige Weise zu nähern und einen einzigartigen klanglichen Kosmos aus flirrenden Oberton-Wolken einerseits, archaischen Grooves andererseits zu entwerfen. Nie setzt er seine Effekte, wie Flageolett-Kaskaden oder percussive Miniaturen vordergründig exhibitionistisch ein, sondern stellt sie sparsam dosiert in den Dienst der jeweiligen Komposition. Sieben Eigenkompositionen stellt Clauss Boesser-Ferrari auf seinem zweiten Soloalbum vor, sowie abgedrehte Bearbeitungen einiger Stücke z.B. von Police, Bob Dylan, Madonna, Beatles, Sting...

Herausgekommen ist dabei eine grandiose musiklische Landschaft mit feinnervigen Mikrokosmen voller Romantik einerseits und brachialen, dissonanten Momenten andererseits, und es klingt wie das Leben schlechthin: schön und schräg.