Nur wenige Musiker können einen so weit reichenden künstlerischen Aktionsradius vorweisen, wie der Mannheimer Gitarrist Hans Reffert. Ihm zur Seite steht diesmal mit Werner Goos ein Seelenverwandter. Der studierte Jazz-Gitarrist genießt ebenfalls einen exzellenten Ruf als Musiker, Produzent und Komponist.
Auf ihrem Acoustic-Music-Debüt ‚Stone Cold & Broken‘ zeigen die beiden Gitarristen in einem weit gesteckten Feld zwischen American-Jazz, Blues-Reminiszenzen und zeitlos-schönen Traditionals ihre ganze Klasse. Hier loten zwei meisterhafte Musiker den Reiz der Moll-Akkorde aus, mit stimmungsvollen, komplexen Arrangements, einer faszinierenden Vielfalt akustischer Klangfarben, elegantem Spiel und sonorem Gesang - „I’m Turning Blue“ heißt es nicht umsonst im Titelstück. ‚Stone Cold & Broken‘ ist ein Meisterwerk der Melancholie, eingespielt von zwei Virtuosen mit einem gemeinsamen Ziel: romantisch-wehmütige, ungemein schöne Musik zu zaubern.

Für das Duo Schrammel & Slide hat Die Zahl sieben eine besondere Bedeutung: Sieben Jahre pausierten sie zuletzt, jetzt veröffentlichen sie ihr siebentes Album und luden dafür sieben musikalische Gäste ein. Für ‚sieben/seven‘ können die beiden Mannheimer Musiker aus einem reichhaltigen Erfahrungsschatz schöpfen. Mit einem fantasievollen Stilmix aus amerikanischer Roots Music, europäischer Musiktradition, indisch-meditativen Klängen, hawaiianischer „Zuckergussmusik“ oder auch modern groovenden Lounge-Tracks wie ‚Funky Domra‘ zeigen sie ihre ganze Klasse. Mit einer Vielzahl unterschiedlichster Saiteninstrumente aus aller Welt schaffen Schrammel & Slide ein faszinierendes Klangerlebnis. Virtuos gespielt und mit einem verschmitzten Lächeln vorgetragen, verstehen sie es zudem, „Nonsens und Tiefsinn auf einen Nenner“ zu bringen. So ist ‚sieben/seven‘ nicht nur eine besondere Zahl für dieses formidable Duo – sie ist auch eine Glückszahl für Liebhaber akustischer Musik mit weit gestecktem Horizont.

"Pow Wow" kommt aus dem Indianischen und bedeutet: Die Alten und Weisen haben ihre Köpfe zusammengesteckt und etwas ausgeheckt. Das haben auch Adax Dörsam und Hans Reffert mit Freunden auf ihrer neuen CD getan. Sie schrammeln zwischen Voodoo und Klezmer, sie sliden zwischen Mannheim und New York. Sie bringen Dinge zusammen, die nicht zusammengehören. Sie verfügen über Spielwitz und Lässigkeit, Improvisationsfreude und erdiges Feeling: "Pow Wow" ist eine Reise durch die Musik der Welt. Das humorvolle Gitarren-Orchester "Schrammel + Slide" bearbeitet ein großes Arsenal wertvoller Gitarren und das hört man. Unvergleichliche Filmmusik für eigene Bilder!

Schrammel & Slide – schon der Name weckt augenzwinkernde Assoziationen auf das, was denn auch prompt auf dieser CD zu hören ist: die wohl gelungenste Verbindung von instrumentaler Gitarren-Musik und Humor, die sich momentan entdecken lässt. Dabei kommt auch das gute Handwerk nicht zu kurz. Was die beiden Herren Dörsam und Reffert vor den erstaunten Ohren des Publikums ausbreiten, ist ein furchtloses Gemisch von Musik aus allen Kontinenten und Epochen, gespielt auf praktisch allem, was Saiten hat. Ergebnis: Unterhaltung pur.

Nach harten 1 1/2 Jahren der Abstinenz ist es wieder soweit: Das genial-verrückte Saitenduo "Schrammel & Slide", alias Hans Reffert und Adax Dörsam, attackiert gleichermaßen Hirn wie Hörnerv mit einem derart abgedrehten Country/Folk-Durcheinander, gegen das selbst Krausbandnudeln wie kerzengerade Spaghetti wirken. Volksmusik von hüben und drüben, Maultrommel, Slideguitar, Akkordeon, mannigfaltiges Gebläse viele Gäste (u.a. Lydie Auvray) - all das trifft in absolut wüstem, aber ebenso hörenswerten Kuddelmuddel aufeinander. Und mittendrin, man glaubt es kaum, so zwischen Hillybilly und italienischer Mandolinenromantik, stolpert der ahnungslose Hörer unversehens in die vielleichte beste Kraftwerk-Covernummer ("Das Model"), die dem Universum zwischen Westrauderfehn und Hinterzarten je zu Ohren gekommen ist. Mit Sample-Loops und akustischen Gitarrenbreaks. 200 Prozent Persiflage, Genie und Wahnsinn auf nur 12 cm Durchmesser - vielleicht ist "Hell Billies from Venus" das Intelligenteste, was man seinem CD-Player in den nächsten Wochen antun kann! "...Schrammel & Slide spielen ihre eigenen World Music voller Überraschungen. …Abgefahren." (Arnd Müller, Gitarre & Bass, Mai 1997) "…Ein weiterer Höhepunkt ist eine höchst eigenwillige Version des NDW-Klassikers "Das Model" von Kraftwerk, mit der sich Schrammel & Slide definitiv als die einzig legitimen Nachfolger von Stan Laurel und Oliver Hardy präsentieren." (Musikwoche, 28. April 1997)

Was immer Hans Reffert und Adax Dörsam in Gestalt des Duos "Schrammel &Slide" auch musikalisch anfassen: Es endet mit schöner Regelmäßigkeit imgenialen Chaos. Mit atemberaubender Unverfrorenheit mäandern sich diebeiden nun schon auf ihrere vierten Produktion durch dieunterschiedlichsten Spielarten von Folk bis Pop - was durchaus soaufzufassen ist, daß innerhalb eines Songs auch schon einmal alleSchubladen gleichzeitig aufgezogen werden. Nicht ohne Grund heißt es ja imUntertitel dieser CD: "A modern guide to world music". Ebenso unkonventionell gehen Reffert und Dörsam bei der Instrumentierung zu Werke- Banjo und Slideguitar im bajuwarisch angehauchten "Liabes Grüass" sindebenso wenig Grund zur Verwunderung wie Tablas und Synthesizerklänge imspacigen "Out Of Spock". Einmal ganz zu schweigen von der, ja, sagen wireinmal: sehr minimalistischen Fassung des "Heartbreak Hotel". Kurzum, wemdaran gelegen ist, sich mal richtig musikalisch den Kopf verdrehen zulassen, ist bei "Ja ja" genau richtig. Wobei man, um Konfusion und Neugiernoch zu steigern, schlußendlich anmerken könnte, daß Reffert und Dörsam aufdieser Produktion doch etwas gereifter, ernster klingen. Aber das,bitteschön, ist natürlich alles relativ...

Wahrscheinlich die genialste musikalische Frechheit, die zur Zeit zum Sturm auf alle CD-Player bläst. Denn das wüste stilistische Durcheinander, das Hans Reffert und Adax Dörsam, beide der Gitarre und anderem Saiteninstrumentarium zugetan, auf ihrer aktuellen Produktion “Deux” inszenieren, läßt sich selbst mit “Chaos-Country-Fusion” nur unzureichend in Worte kleiden. Da ländlert sich die Tuba in behäbigem “Humpa-Humpa” durch den Mississippi-Blues, zittert das Hackbrett Bayuwarisches inmitten eines Country & Western-Songs, da wimmert die Hawaii-Gitarre herzerweichend durch eine eh schon frech entstellten Hillybilly-Nummer, fungiert das Wah-Wah-Pedal ohne Hemmungen als Entenimitator - ganz zu schweigen von der Bousouki in der aberwitzigen Volksmusikpersiflage “Guitars + Clarinets”. Das ist bestes musikalisches Kabaret ohne Worte, dargeboten von zwei exzellenten Musikern und ihren nicht minder kompetenten Gästen. Ein Leckerbissen für alle ohne Brett vorm Kopf!

Bei Hans Reffert klingt fast alles leicht vertraut und trotzdem anders.
So verwundert es nicht, dass er auch auf der Hawaii-Gitarre (Lap Steel Guitar) kein traditionelles Material herunterspult. Stattdessen gibt es ausgefeilte akustische Miniaturen, witzige Zitate, Experimente mit Klängen, Themen und Spielweisen.
Hauptinstrument auf der aktuellen Produktion „Westlich Bb9“ ist eine moderne Version der klassischen Weissenborn-Gitarre, die nach dem ersten Weltkrieg in den USA entstand. Damals spielte man Verdi auf dem Banjo, Jazz und Tango auf der Hawaiigitarre.
Ausgerüstet mit Tonabnehmern, Elektronik und moderner Studiotechnik macht sich Hans Reffert heute daran, die Grenzen weiter zu stecken.

 

Die holländische klassische Gitarrenvirtuosin Nathasja van Rosse ist zurück auf ihrer Suche nach dem goldenen Ton, nachdem sie wegen einer ernsten Verletzung eine Pause einlegen musste.

Dieser frische Neustart eröffnet auch Raum für neu entdeckte kreative Ausdrucksmöglichkeiten durch Komposition für klassische Gitarre und das Schreiben von Poesie, um tiefe Emotionen während des Lockdowns in vier originale Kompositionen einfließen zu lassen. Diese Stücke fügen sich perfekt in das wundervoll ausbalancierte Programm mit hoher musikalischer Bandbreite ein, das vorrangig Werke junger Komponisten wie Damien McCuskey and Jan Depreter auslotet und mit zwei Stücken von Astor Piazzolla und Louise Walker komplettiert wird. Nathasjas kultivierte Kunstfertigkeit ist bemerkenswert makellos, ihre dynamische Performance zwischen kaskadierenden Arpeggios und tief empfunden lyrischen Melodien zeigt Tiefgang und Reife in einer klaren, geradlinigen Herangehensweise.

Neben einer Reihe von Erstaufnahmen kann die Sonatina von Florian Palier als herausragend angesehen werden. Dem Titel entsprechend ist dieses Album natürlich insbesondere durch menschliche Wärme, Liebe und Poesie inspiriert.